Was ist dran am Schrägschlafen?
Die erste Frage, die sich in diesem Zusammenhang aufdrängt, ist natürlich die, aus welchem Grund die vermeintlich natürlichste Lage, nämlich einfach flach auf dem Boden (oder in unserem Fall doch lieber dem Bett) unserer Gesundheit schaden soll. Die Antwort verschiedener Forscher ist folgende: In einer geraden Flachlage vermindert sich die auf den Körper wirkende Schwerkraft, Forscher sprechen von einem annähernden Null-Schwerkraft-Feld, bei dem das Herz nicht mehr gegen den üblichen Schwerkraftdruck pumpen muss, um Blut in unser Gehirn zu befördern. Die Folge: Das Blut kommt mit erhöhtem Druck im Gehirn an. Dieser erhöhte Hirndruck ist es der Forschung zufolge, der verschiedene funktionelle Störungen auslösen kann, darunter Migräne oder andere chronische Kopfschmerzen, Reflux, Blutdruck- und Herz-Kreislauf-Beschwerden, Schlafstörungen und weitere. Bekräftigt wird dieser Ansatz durch Studien aus der Weltraumforschung, die bei Astronauten ganz ähnliche Beschwerde-Bilder als Folge von Einsätzen in der Schwerelosigkeit beobachten und auf die gleiche Weise, nämlich durch den erhöhten Hirndruck aufgrund von verringertem Gegendruck, erklären. Die NASA Wissenschaftlerin Dr. Vernikos bat Probanden zu einer freiwilligen Bettlägerigkeit. Flaches Schlafen eignet sich am besten, um herauszufinden, wie sich die fehlende Gravitation sowohl auf die Gesundheit, als auch die Fitness der Raumfahrer auswirkt und welche Beschwerden sich daraus ergeben können. Bei der Studie zeigte sich, dass bei den Probanden dieselben Symptome auftraten, die auch Astronauten nach einem längeren Aufenthalt im All, unter Einfluss der Schwerlosigkeit, hatten.
Warum wirkt eine schräge Schlafposition? Eine leicht schräge Liegeposition von 3,5 bis 5,5° kann für eine günstigere Schwerkraft-Einwirkung und dadurch für erheblich gesünderen Schlaf sorgen. Konkret heißt das, dass eine leicht abgesenkte Lagerung des Körpers, in der der Kopf entsprechend über dem Herzen gelagert wird, sich positiv auf den Hirndruck auswirkt. Der Grund: Wird der Kopf über dem Herzen gelagert, muss das Herz wie gewohnt gegen die Schwerkraft anpumpen, um Blut zum Herzen zu befördern. Der Druck wird entsprechend verringert. Durch das schräge Schlafen ist es dem Gehirn weiterhin möglich, sich mit Hilfe des glymphatischen Systems zu entgiften. In der Tiefschlafphase schrumpft das Gehirn ein bisschen und wird gleichzeitig mit der Rückenmarksflüssigkeit Liquor gespült. Unnütze Abfallstoffe werden dadurch in die periphere Lymphe befördert. Durch das Schrägschlafen kann das glymphatische System dieses „Abfließen“ in Richtung Darm sowie die Ausscheidung unterstützen, was beim Entgiften von Pathogenen, Schwermetallen sowie sonstigen schädlichen Substanzen aus dem Gehirn helfen kann.
Für wen ist schräg schlafen zu empfehlen? Eine schräge Schlaflage birgt nach heutigem Kenntnisstand keinerlei Nachteile, sodass ein solcher Positionswechsel in Sachen Schlafen eigentlich für jeden zu empfehlen ist. Ganz besonders interessant ist eine eigene Feldstudie natürlich für all jene, die unter Beschwerden leiden, die sich durch eine schräge Schlaflage nachweislich verbessern lassen. Der ehemalige Gründer und Leiter des Schlaflabors an der Charité Berlin, Prof.e.m. Prof.Dr.med. Karl Hecht kann durch seine langjährige Schlafforschung das Schräg schlafen gerade für folgende Probleme empfehlen: Sodbrennen / Sodbrennen / Prostata-Beschwerden / Migräne oder anderen Kopfschmerzen / Bluthoch- oder -niederdruck / Herz-Kreislauf-Beschwerden / Schnarchen und Schlafapnoe / verstopften Nasenhöhlen / vegetativer Disbalance
Auch die Wissenschaftler Singer und Grismeijer haben in zahlreichen Untersuchungen nachgewiesen, dass die übliche horizontale, flache Schlaflage die Ursache von vielen Beschwerden sein kann. Weitere Empfehlungen für Schrägschlafen sind: Verbesserung der Gesamtregeneration / vermindert Sodbrennen oder Reflux / schneller warme Füße – auch im Winter / am Morgen oft kein Schwindel mehr bei niedrigem Blutdruck / positive Beeinflussung von Rücken- und Wirbelsäulenproblemen / Verbesserung der Schnarch-, Schlafapnoe- und Atemprobleme / Verbesserung der Nieren- und Blasenfunktion / Bessere Entgiftung des Körpers im Schlaf / kein geschwollenes Gesicht oder Augen nach dem Schlaf / positiv für Prostatagesundheit / positiver Einfluß auf Herz, Kreislauf und Bluthochdruck / Verbesserung der Durchblutung und Micro-Zirkulation / Unterstützung bei Skoliose, Kyphose und Lordose / positiver Einfluss auf den Blutzuckerspiegel – wichtig für Diabetiker